Meine Lieblingsbücher
Aus beruflichen Gründen und als interessierter Bürger lese ich ohnehin viel. Romane lese ich vor allem, wenn ich von belesenen Freunden ein Buch speziell empfohlen bekomme. In unterschiedlichen Phasen meines Lebens haben mich unterschiedliche Bücher geprägt und ermutigt:
1977 las ich das Buch "Reportagen aus der Schweiz" von Niklaus Meienberg und referierte darüber in der 1. Sekundarklasse. Die Mischung von genauer Recherche und lustvoller sprachlicher Formulierung faszinierte mich. Als ich 1991 das Studium in Paris begann, nahm ich Kontakt zu Niklaus Meienberg auf. Schnell wurde er zu einem lieben persönlichen Freund. Leider starb er schon zwei Jahre später.
Freunde und Literatur-Kenner (und Ex-Disentiser Schüler): Franz-Xaver Hiestand und Niklaus Meienberg
am Fest meines 29. Geburtstags, Juli 1993, kurz vor Meienbergs Tod (im aki-Garten, Zürich)
Bei meinem ersten Vorstellungsgespräch bei den Jesuiten im Sommer 1984 drückte mir der damalige Schweizer Obere Stefan Bamberger das Buch "Unser Zeugnis muss glaubwürdig sein" vom damaligen Ordensoberen Pedro Arrupe in die Hand. Arrupes enge Verbindung von Glaube und Gerechtigkeit prägt seither mein Denken und Wirken.
Später lernte ich aus Büchern wie auch persönlich den US-amerikanischen Jesuiten Daniel Berrigan kennen, der während des Vietnam-Krieges einer der schärfsten Gegner der US-Regierung war und mehrmals im Gefängnis sass wegen seines Einsatzes gegen den Krieg. Sein Buch "To dwell in Peace" ist ein gut gehüteter Schatz in meinem Bücherregal.
Schliesslich gibt es ein paar spirituelle Bücher, die mich stark prägen, weil sie Mystik und Politik, Kontemplation und Aktion als eine Einheit vermitteln. Dazu gehören "Zeichen am Weg", das geistliche Tagebuch des ehemaligen UNO-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld. Pierre Teilhard de Chardins "Das Herz der Materie" half mir, mich von allzu anthropomorphen Gottes- und Weltbildern zu lösen. Und Bernard Glassmans "Anweisungen an den Koch" prägte meine Überzeugung, dass es im Leben nicht darum geht, maximale Rahmenbedingungen anzustreben, sondern aus dem Vorhandenen das beste Mahl zu bereiten. Die Bibel, das "Buch der Bücher", ist für mich nicht bloss ein Buch mit erbaulichen Geschichten, sondern die Ermutigung zu einem authentischen und sinnerfüllten Leben.